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Bezahlbares Wohnen und Ökologie

    Bauland ist dort am billigsten, wo es an allem fehlt, was man zum Leben braucht. Die Ansprüche an die Lebensqualität werden weiterhin in der Stadt befriedigt. Die alten Zentren können aber ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden, wenn ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung in schlecht versorgten Schlafsiedlungen wohnt. Diese Menschen sind ständig auf das Auto angewiesen. Das ist ein starker Kostenfaktor für die privaten Haushalte, aber auch für die öffentliche Hand und die Gewerbetreibenden, die Straßen und Stellplätze bezahlen müssen.

    Beim freistehenden Eigenheim kostet das Abstandsgrün zur Grenze leicht 25.000 Euro für den Boden; dazu kommt die Bepflanzung, der Gartenzaun und zusätzliche Anliegerbeiträge. Eine Doppelgarage mit Zufahrt schlägt mit 70 qm Flächenverbrauch, Bau- und Grundstückskosten über 30.000 Euro und einer monatlichen Mehrbelastung von 250 Euro (ohne die Autokosten) und mehr zu Buche – eine starke Belastung für die jungen Familien, die bevorzugt die billigen Grundstücke an den Dorfrändern besiedeln.

    Ein Haus in Eigenregie bauen zu lassen, ist günstiger als ein fertiges Haus vom Bauträger zu erstehen. Immobilienhändler verlangen Marktpreise, egal wie billig die Herstellung war. Wer selbst baut, spart in die eigene Tasche. Eine Hausgruppe als Bauherrengemeinschaft zu errichten, kostet weniger als wenn jeder einzeln baut. Beim Bau einer Hausgruppe kann man mit einem Hausanschluss für Wasser, Gas, Strom und Telefon auskommen. Eine gemeinsame Heizungsanlage kostet weniger als mehrere kleine. Speicher für die Sonnenenergie sind umso wirkungsvoller, je größer das Volumen ist. Je mehr Leute sich zusammentun, desto besser wird der Wirkungsgrad und das Preis-Leistungs-Verhältnis. So spart man einmal bei den Baukosten und immer bei den Betriebskosten.

    Bei der Standortwahl und Ausrichtung ist zu beachten, dass ein freistehendes Einfamilienhaus in exponierter Lage einen doppelt so hohen Heizwärmebedarf hat wie ein Reihenhaus in geschützter Lage. In älteren Einfamilienhäusern werden um die 3.000 Liter Heizöl pro Jahr verbraucht, etwa 25 Liter je Quadratmeter Wohnfläche. Der heutige Stand der Technik, das Passivhaus, braucht 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr; soviel wie ein sportliches Familienauto für die Strecke München – Berlin und zurück. Aber man kann sein Haus auch ohne Heizung gemütlich warm halten. Dazu später mehr.